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Lepsiushaus Potsdam
Das Haus in der Großen Weinmeisterstraße 45 war von 1908 bis 1926 die Wirkungsstätte des Menschenrechtlers und Theologen Johannes Lepsius (1858–1926).
Von hier aus verschickte Lepsius im Sommer 1916 mehr als 20.000 Exemplare seines »Bericht über die Lage des Armenischen Volkes in der Türkei« an die Abgeordneten des Reichstages und des württembergischen Landtages, an evangelische Pfarrhäuser in ganz Deutschland und an die Redaktionen der großen deutschen Tageszeitungen. Lepsius widersetzte sich damit der Reichsregierung, die es mit Rücksicht auf den Weltkriegsverbündeten Türkei zur nationalen Pflicht erklärt hatte, einstweilen bis zum Ende des Weltkrieges über die Vernichtung der Armenier in der Türkei zu schweigen.
Das Haus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee genutzt. Es ist jetzt Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Beim Auszug der Roten Armee befand sich das Gebäude in einem desolaten Zustand. Der Förderverein Lepsiushaus Potsdam konnte das Haus mit Fördermitteln der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Brandenburg, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Stadt Potsdam sowie mit privaten Spenden vor dem Verfall bewahren. Das Gebäude ist jetzt denkmalgerecht saniert und steht dem Förderverein Lepsiushaus zur langfristigen Nutzung zur Verfügung.