Verleihung des 2. Potsdamer Kongress-Preises und Neuberufenenempfang des Oberbürgermeisters am 8. November 2011
20 Bewerbungen für den zweiten Potsdamer Kongress-Preis lagen der achtköpfigen Jury vor, die sich unter dem gemeinsamen Vorsitz der Erfa-Gruppe und des Vereins proWissen Potsdam aus Vertretern der Kooperationspartner und der AG Wissenschaftskommunikation zusammen setzt.
Der Potsdamer Kongress-Preis wurde in drei Kategorien am 8. November 2011 um 18.30 Uhr im Kongresshotel
Potsdam am Templiner See, Am Luftschiffhafen 1, 14471 Potsdam verliehen.
„Ich freue mich, dass proWissen gemeinsam mit der Erfa-Gruppe die Idee eines Potsdamer Kongress-Preises ins Leben gerufen hat und wir diesen Preis nun schon zum zweiten Mal verleihen können“, stellt der Vorsitzende des Vereins proWissen und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs hierzu fest. „Wie im vergangenen Jahr zeigen die eingereichten Kongresse und Tagungen das breite Spektrum dessen, was in Potsdam an wissenschaftlicher Kompetenz vorhanden ist. Für die Profilierung Potsdams als Wissenschaftsstadt ist der
Potsdamer Kongress-Preis, neben dem Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis, den wir im Rahmen des Einsteintages am 2. Dezember zum fünften Mal vergeben, ein weiterer wichtiger Baustein.“
In der Kategorie 1: Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen (Preis der ERFA-Gruppe) wurde ausgezeichnet:
Das jährlich stattfindende M100 Sanssouci Colloquium vom für diesen Zweck gegründeten Verein Potsdam Media International, das am 8. September 2010 unter der Themenstellung „Pressefreiheit in Europa“ durchgeführt wurde.
Preisbegründung: Das M 100 Sanssouci Colloquium wurde 2005 im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung Potsdams entwickelt und zum ersten Mal umgesetzt. Seitdem treffen sich jährlich Medienmacher und Nachwuchsjournalisten, um sich zu Themen wie Toleranz, Meinungs- und Pressefreiheit auszutauschen. 2010 widmete sich die Konferenz der Pressefreiheit in Europa. Hauptrednerin war Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard wurde mit dem M 100 Medien Preis 2010 ausgezeichnet. Mit dem M 100 Sanssouci Colloquium haben die Veranstalter aufgrund des eigens entwickelten Formats, des Ranges der Teilnehmer, der Brisanz der Themen und der besonderen Veranstaltungsorte in den Schlössern und Gärten von Sanssouci ein jährlich stattfindendes Ereignis geschaffen, bei dem sich Chefredakteure und Medienmacher aus der ganzen Welt in Potsdam treffen. Mit der Aufmerksamkeit, die diese Veranstaltung in den nationalen und internationalen Medien erfährt, kann keine andere Potsdamer Konferenz konkurrieren.
Der Preis wurde von der Sprecherin der Erfa-Gruppe Gondra Wettley überreicht: „An dieser Bewerbung haben uns drei Dinge besonders gefallen“, so Gondra Wettley: „das herausragende Profil mit internationaler Ausstrahlung, die Wahl des Themas 2010 ‚Pressefreiheit in Europa’, sowie die Auszeichnung von Kurt Westergaard mit dem M 100 Medien Preis 2010.“
Nominiert waren in dieser Kategorie außerdem der 1st Turkish German Earth and Life Sciences Workshop des Netzwerkes pearls und die Internationale Schwerlasttagung der Fachhochschule Potsdam.
In der Kategorie 2: Einzelveranstaltungen (Preis des DEHOGA Brandenburg) wurde ausgezeichnet:
Die 106. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, die vom 16. bis 19. September 2010 im Filmpark Potsdam, an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam und in der Schiffbauergasse stattfand.
Preisbegründung: Der größte bisher in Brandenburg durchgeführte Kongress - die 106. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie durch persönliches Engagement der Organisatoren eine eingeführte und renommierte Veranstaltung nach Potsdam geholt werden konnte. Im Rahmen des Kinderärztekongresses wurden insgesamt 100 Symposien, Seminare und Plenartagungen durchgeführt. Die Themen deckten das gesamte Gebiet der Kinder- und Jugendmedizin ab. Neben der überzeugenden Integration der Jahrestagung in bestehende Veranstaltungsformate für die Öffentlichkeit wie dem Schiffbauergassefest „Stadt für eine Nacht“ oder einer Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte stand auch eine Gedenkveranstaltung für die durch den Naziterror misshandelten und ermordeten
Kinder auf der Agenda der Konferenzteilnehmer.
Der Preis wurde überreicht vom Präsidenten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Brandenburg Mario Kade, der herausstellt, wie wichtig Kongresse und Tagungen für den Standort Potsdam sind: „Wir sind sicher, dass der Potsdamer Kongress-Preis ein großes Potential für die Zukunft hat und deutlich macht, welche Angebote es hier für die Durchführung von großen und kleinen Tagungen gibt. Gerade der von uns ausgezeichnete Kinderärztekongress zeigt exemplarisch“, so Kade, „welche Möglichkeiten Potsdam bietet. Dieser Kongress-
Preis hat Strahlkraft in andere Regionen.“
Nominiert waren in dieser Kategorie außerdem zwei von der UP Transfer organisierte Veranstaltungen: Die 10th International Conference on Solid Dielectrics und der 48. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung e.V.
In der Kategorie 3: Innovative und/oder außergewöhnliche Veranstaltungen (Preis der Landeshauptstadt Potsdam) wurde ausgezeichnet:
INSIGHT OUT, der jährliche Treffpunkt von Europas wichtigsten Kommunikationsschnittstellen zwischen Künstlern, Technikern und Entscheidern aus der Medienindustrie, der 2010 vom 14. bis 18. März tagte.
Preisbegründung: INSIGHT OUT hat sich seit seiner Gründung 2005 zu einem jährlich stattfindenden Treffpunkt als vermutlich eine von Europas wichtigsten Kommunikationsschnittstellen zwischen Künstlern, Technikern und Entscheidern aus der Medienindustrie entwickelt. Regelmäßig werden renommierte Persönlichkeiten aus der Filmbranche (Oscar-, Emmy- und Filmpreisträger) als Referenten geladen. Diese kehren als Botschafter für Potsdam in ihre jeweilige Heimat zurück. Die Veranstalter konnten die Jury in allen Bewerbungskriterien
überzeugen. Bei INSIGHT OUT wird Potsdam zur zentralen Europäischen Bühne, um über technische und ästhetische Herausforderungen im Umgang mit Kino, Fernsehen und anderen Medien zu kommunizieren. Innovation in der Konzeption, sowie der Ausführung der Veranstaltung werden durch ein umfassendes
Rahmenprogramm in Potsdam ergänzt. Es handelt sich um eine sehr gut eingeführte, renommierte Fachtagung, die nicht nur – aber ganz besonders auch im Filmjahr - sehr gut zum Filmstandort Potsdam passt.
Der Preis wurde überreicht vom Vorsitzenden des Vereins proWissen Potsdam und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs.
Nominiert waren in dieser Kategorie außerdem die International Conference „After Chernobyl“ und die internationale Leitkonferenz VISION SUMMIT 2011 – „Don’t wait. Innovate! – Generating Social & Business Innovators.
Zusätzlich wurde 2011 aus den Nominierten eine Veranstaltung mit einem Sonderpreis von pearls ausgezeichnet, welche die Kriterien eines interdisziplinären Austauschs über verschiedene Fachrichtungen hinweg besonders
gut erfüllt.
Mit dem Sonderpreis von pearls für eine Veranstaltung mit interdisziplinärem Schwerpunkt wurde ausgezeichnet:
Die International Conference „After Chernobyl“, in der 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl das Zentrum für Zeithistorische Forschung am 7. und 8. April 2011 ein unvermindert aktuelles Thema aufgegriffen hat.
Preisbegründung: 25 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl und mit einer traurigen Aktualität
durch das Reaktorunglück in Japan greift das Zentrum für Zeithistorische Forschung mit seiner International Conference „After Chernobyl“ ein wichtiges Thema auf und bereitet dieses für Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und die Öffentlichkeit auf. Die Tagung ist ein Paradebeispiel für eine Zusammenarbeit über die Instituts- und Disziplingrenzen hinweg: Kooperiert wurde mit so unterschiedlichen Einrichtungen wie dem Filmmuseum Potsdam, dem Institute of Advanced Sustainability Studies, dem Einsteinforum, der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und der Gedenkstätte Lindenstraße. Das Rahmenprogramm mit Filmvorführungen, einer Ausstellung und einer öffentlichen Abendveranstaltung hat nicht nur in den Medien große Aufmerksamkeit bekommen, sondern Potsdam auch als Veranstaltungsort in die
Konferenzgestaltung vorbildlich einbezogen.
Überreicht wurde dieser Preis von Prof. Dr. Bernd Walz, dem Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes von pearls: „’Das Potsdam Research Network – pearls’ will am Wissenschaftsstandort Potsdam die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Universität und den zahlreichen außeruniversitären pearls-Partnern fördern. Die mit
unserem Sonderpreis ausgezeichnete Konferenz hat dieses zentrale pearls Ziel in besonderer Weise realisiert.“
Nominierungsbegründungen für die in den einzelnen Kategorien nominierten Veranstaltungen:
In der Kategorie 1: Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen (Preis der ERFA-Gruppe):
Der 1st Turkish German Earth and Life Sciences Workshop ist vom Netzwerk pearls entwickelt worden, um im Zusammenhang mit dem Aufbau der Deutsch-Türkischen Universität in Istanbul herausragende deutsche und türkische Naturwissenschaftler mit internationaler Erfahrung, idealerweise mit Erfahrungen im Bereich der deutschen und türkischen Bildungs- und Forschungslandschaften, zusammenzubringen. Gemeinsam sollen wissenschaftliche Kooperationen zwischen der Türkei und Deutschland mit besonderer Berücksichtigung der Region Potsdam und ihrer wissenschaftlichen Institute entwickelt werden. Damit ist diese im Jahresrhythmus alternierend in Potsdam und Istanbul stattfindende Veranstaltungsreihe aus wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive ein Projekt, das auch für eine zukünftige politische Zusammenarbeit
zwischen der Türkei und Deutschland richtungsweisend ist.
Die Internationale Schwerlasttagung wurde 1996 von der Fachhochschule Potsdam für die Industrie entwickelt. Die Veranstaltung ist in ihrer Struktur einzigartig und hat sich zu einem Muss im Kalender der europäischen
Schwerlastbranche entwickelt. Regional, national und global agierende Unternehmen stellen erfolgreiche Projekte, innovative Produktentwicklungen und logistische Lösungen im und für den Industrieanlagen- und Ingenieurbau vor, wobei die aktuellen Erfordernisse der Praxis berücksichtigt werden. So steht momentan der Erfahrungsaustausch zur wirtschaftlichen Herstellung, zum Transport und zur Installation großer On- und Offshore-Windkraftanlagen im Mittelpunkt. Die im Zweijahresrhythmus stattfindende Veranstaltung ist speziell für
Potsdam entwickelt worden und ein Paradebeispiel für die Bedeutung der Wissenschaft für die Wirtschaft.
In der Kategorie 2: Einzelveranstaltungen (Preis des DEHOGA Brandenburg):
Die unter der Schirmherrschaft der weltweit größten Berufsorganisation für Ingenieure der Elektrotechnik und der Elektronik (IEEE) durchgeführte 10th International Conference on solid Dielectrics bietet ein interdisziplinäres
Forum für Physiker, Chemiker, Materialwissenschaftler und Elektroingenieure, um Ideen, Forschungsergebnisse und praktische Phänomene im Zusammenhang mit festen Dielektrika zu diskutieren. Überzeugen konnte - neben der professionellen Organisation der Veranstaltung mit einem engagierten Rahmenprogramm - auch
ihre Internationalität: Teilnehmer aus 34 Ländern von allen sechs Kontinenten reisten an und wurden zu Botschaftern für Potsdam als Veranstaltungsort in der ganzen Welt.
Unter dem Motto „Ernährungswissenschaft – Vom Experiment zur Praxis“ diskutierten rund 760 Wissenschaftler auf dem 48. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. den Zusammenhang
von experimenteller Forschung und praktischem Nutzen in den Ernährungswissenschaften. Wie können beispielsweise Forschungsergebnisse zur Rolle bestimmter Wirkstoffe auf gesundheitliche Aspekte der Ernährung übertragen werden? Die Themenpalette reichte dabei von der Ernährungsmedizin und -epidemiologie, Biochemie, Toxikologie über Fragen der Ernährung von Kindern, Senioren, Sportlern und Übergewichtigen bis hin zum Verbraucherverhalten. Besonderes Augenmerk legte die Jury auf zwei Veranstaltungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs: einen Übersichtsvortrag zur Ernährungsforschung in Deutschland und Europa sowie ein Symposium, das über Karrierechancen vom Studium bis zum Berufseinstieg informierte.
In der Kategorie 3: Innovative und/oder außergewöhnliche Veranstaltungen (Preis der Landeshauptstadt Potsdam):
Mit der internationalen Leitkonferenz VISION SUMMIT 2011 – „Don’t wait. Innovate! – Generating Social & Business Innovators für Social Innovation, Social Entrepreneurship und Social Business konnte eine Konferenz mit hoher Teilnehmerzahl von Berlin nach Potsdam geholt werden. Das Ziel der Konferenz, eine bessere Welt durch soziale und ökologische Innovationen zu erreichen, indem Visionäre und praktische Pioniere einer nachhaltig agierenden Welt zusammengeführt werden, überzeugt in Ansatz und Umsetzung. Die internationale Ausstrahlung dieser Tagungsreihe ist in der weltweiten Resonanz auf die ersten Veranstaltungen schon wenige Jahre nach der Gründung dieses Formats wahrzunehmen. Im Jahr 2011 hat Innovation bei dieser Konferenz eine doppelte
Bedeutung: Mit 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde schon während der Auftaktveranstaltung am Vortag der Hauptkonferenz mit der am Hasso-Plattner-Institut als Aufbaustudium angebotenen Methode des Design Thinking gearbeitet. Damit wurde der weltweit größte Design-Thinking Workshop in Potsdam durchgeführt.
Die Nominierungsbegründung zur International Conference „After Chernobyl“ finden Sie unter dem Sonderpreis.
Der Preis ist mit 1.000,- € pro Kategorie dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten die Summe in vollem Umfang. Werden Teams ausgezeichnet, so erhalten diese gemeinsam das Preisgeld. Der Sonderpreis von pearls ist mit 500,- € dotiert.
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» Alle Bewerber und Bewerbungen 2011
» Fotogalerie proWissen/ J.Flegler
» Fotogalerie proWissen/ H. Immel
» Potsdam TV - der Sendebeitrag vom 09.11. 2011 (28 MB)
» MAZ Bericht vom 10.11. 2011
» Potsdam am Sonntag Bericht vom 13.11. 2011
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Termine für die Verleihung 2011
Bewerbungszeitraum (Zeitpunkt des Kongresses): 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011
Bewerbungsfrist: 1. Juni 2011 bis 15. September 2011
Jurysitzung: Mitte Oktober 2011
Verleihung des Potsdamer Kongress-Preises und Neuberufenenempfang des Oberbürgermeisters:
Dienstag, 08. November 2011, 18:30 Uhr
Kongresshotel Potsdam am Templiner See
Am Luftschiffhafen 1
14471 Potsdam