- en
- de
Blei verfälscht das Alter
Gestein verliert nicht das Gedächtnis, aber es fälscht sein Alter: Selbst wenn sich Gestein bei Ultra-Hochtemperaturen bis zu 1120 °C umwandelt, verliert es nicht das Blei, das bei radioaktivem Zerfall von Elementen im Erdmantel entsteht. In sehr alten Zirkonen mit Milliarden von Jahren Erdgeschichte auf dem Buckel finden sich noch Nano-Kugeln aus reinem Blei. Die ungleichmäßige Verteilung von Bleikugeln in Zirkon kann aber bei Blei-Isotopenbestimmungen mit hochauflösenden Ionensonden zu falschen Altersbestimmungen führen.
Gerade Zirkon ist für die Altersbestimmung über Milliarden Jahre hinaus gut geeignet und die Zirkon-Geochronologie ist eine weit verbreitete Methode zur geologischen Datierung. Eine internationale Gruppe von Geoforschern hat nun Zirkone aus sehr alten, hochtemperierten Gesteinen der Ost-Antarktis mit dem Transmissionselektronenmikroskop TEM am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ untersucht. Bei der Untersuchung dieser mehr als 3,4 Milliarden alten Gesteine fanden sie Nano-Kugeln aus reinem Blei im Zirkon mit nur 5 bis 30 Nanometer im Durchmesser.
Monika A. Kusiak et al.: “Metallic lead nanospheres discovered in ancient zircons", Proceedings of the National Academy of Sciences, PNAS Early Edition, 06.04.2015, DOI: *****
Ein Foto in druckfähiger Auflösung findet sich unter:
https://media.gfz-potsdam.de/gfz/wv/05_Medien_Kommunikation/Bildarchiv/E...
Bildtext:
Zirkon aus der Ost-Antarktis mit Nano-Kügelchen aus reinem Blei unter dem Transmissionselektronenmikroskop TEM. Die Gesteinsprobe ist älter als 3,4 Mrd. Jahre. (Foto: GFZ)
Neugierig auf's GFZ? Hier melden Sie sich für unseren RSS Feed an.
Franz Ossing
Helmholtz Centre Potsdam
GFZ German Research Centre for Geosciences
Deutsches GeoForschungsZentrum
- Head, Public Relations -
Telegrafenberg
14473 Potsdam / Germany
E-Mail: ossing@gfz-potsdam.de
Tel. +49 (0)331-288 1040
Fax +49 (0)331-288 1044
www.gfz-potsdam.de