Hannover/Potsdam. Den diesjährigen CeBIT-Besuchern zeigt das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) in Halle 6, Stand D18, welche Innovationen die Wissenschaft für die digitale Gesellschaft bereithält. Am Eröffnungstag, dem 14. März, informiert sich dort Bundesministerin Prof. Johanna Wanka ab 12:40 Uhr über die neuen E-Learning-Angebote des Potsdamer Softwareinstituts. Wichtiges Anliegen des HPI ist die Begeisterung von Mädchen und Frauen für die IT: „Die Gesellschaft darf es nicht verpassen, vor allem mehr Schülerinnen an Informatik heranzuführen, sonst wird das in wenigen Jahren schwerwiegende Konsequenzen für den Arbeitsmarkt haben“, sagt Direktor Prof. Christoph Meinel. In absehbarer Zukunft werde jeder Beruf zumindest Informatik-Grundlagenwissen voraussetzen, ist sich der Potsdamer Wissenschaftler sicher.
Das HPI bereitet gerade auf seiner interaktiven Bildungsplattform openHPI einen speziellen kostenlosen Online-Kurs vor, der gezielt Mädchen ansprechen soll. Welche Technologie hinter solchen interaktiven Bildungsangeboten steckt und wie diese „Massiv Open Online Courses“ (MOOCs) aufgenommen werden, können die Ministerin und alle CeBIT-Besucher im openHPI-Studio persönlich erleben. Wenn die Zeit reicht, will Meinel Bundesbildungsministerin Wanka um die Aufzeichnung eines kurzen Grußworts an die jungen Online-Kursteilnehmerinnen bitten.
Darüber hinaus erwarten die CeBIT-Besucher HPI-Forschungsergebnisse und -Projekte in den Bereichen Big Data, Cloud Computing, Process Mining und E-Health:
Am Montag, 14. März, entscheidet sich für die HPI-Forscher des CloudRAID-Projekts auch, auf welchen der ersten drei Plätze sie die Jury im Wettbewerb “MAPPING the Internet - App Competition” wählt. Die Preisverleihung beginnt um 11 Uhr in Halle 11. CloudRAID ermöglicht, dass Nutzer ihre Dokumente zuverlässig in der öffentlichen Cloud sichern und verwalten können. Die Daten werden dabei niemals unverschlüsselt oder als Ganzes übertragen.
Den Vorteil schneller Social Media-Analysen für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs macht das HPI mit dem S-Bahn-Analyzer erlebbar: Er wertet bereits die Twitter-Einträge der Berliner S-Bahn in Echtzeit aus, verknüpft diese mit den verschiedenen Linien und Bahnhöfen und erstellt Live-Statistiken sowie Prognosen.
Um Twitter-Einträge geht es auch bei einer neuartigen Social-Media-Analyse des HPI, die Verkaufsprozesse zwischen Geschäftspartnern optimieren hilft. Die Software identifiziert potenzielle Geschäftskunden anhand eines Abgleichs von veröffentlichten Texten in sozialen Netzwerken mit dem Portfolio eines Unternehmens.
Mit Process Mining macht die neue HPI-Software Lana Geschäftsprozesse transparenter: Sie vollzieht auf Basis digitaler Spuren in IT-Systemen wie SAP oder Salesforce die tatsächlich ausgeführten Geschäftsprozesse nach und zeigt an, inwieweit diese von den Soll-Abläufen abweichen.
Eine neue Sicherheitslösung für Funktechnologie im „Internet der Dinge“ präsentieren die HPI-Forscher mit ihrem Protokoll "Adaptive Key Establishment Scheme" (AKES). Es kontrolliert, welche Geräte einem IEEE 802.15.4-Funknetz beitreten dürfen und ermöglicht die Verschlüsselung des entsprechenden Funkverkehrs zwischen Sensoren und Aktuatoren.
Das Forschungsprojekt SAHRA („Smart Analysis - Health Research Access“) demonstriert, wie große Mengen permanent anfallender Gesundheitsdaten aus der Patientenversorgung in Echtzeit ausgewertet werden können. Die HPI-Forscher zeigen: Behandlungs-, Abrechnungs-, Studien- und Registerdaten, die zum Schutz der Privatsphäre anonymisiert sind, können miteinander verknüpft und für die Versorgungsforschung und die dazu ermächtigten Leistungserbringer zugänglich gemacht werden.
Außerdem zeigt das HPI mit dem Projekt SMART, wie Risikofaktoren für Herzschwäche erfasst und ganzheitlich bewertet werden können. Diese Forschung ist vom Bundesforschungsministerium in seinem Programm "e:Med – Sys Med" gefördert.
Das übergeordnete Thema des diesjährigen HPI-Auftritts ist das "Future SOC Lab". Das Potsdamer Spitzenforschungslabor steht Universitäten und Forschungsinstituten weltweit kostenfrei zur Verfügung. Auch Unternehmen können die leistungsfähige Infrastruktur gemeinsam mit universitären Partnern nutzen. Ein Computercluster mit 1.000 Kernen und die SAP In-Memory-Datenbank HANA ermöglichen innovative Projekte beispielsweise in den Bereichen Cloud Computing, Parallelisierung und In-Memory-Datenbanken. Für die nächste Forschungsperiode können Interessenten sich noch bis zum 28. März mit ihren Projekten bewerben.
Für eine persönliche CeBIT-Führung haben sich mehrere hundert Schülerinnen und Schüler angemeldet. Sie werden sich im Rahmen der CeBIT-Erlebnistage, vor allem am 16. und 17. März, persönlich mit den HPI-Wissenschaftlern sprechen und sich über IT-Forschung austauschen.
Sämtliches Material (Texte/Fotos/Videos) dazu finden Sie im Netz unter www.hpi.de/cebit.
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