Warum steht man an manchen Ampeln länger als an anderen? [Sarah, 6 Jahre]

Ampeln regeln an Kreuzungen den Verkehr. Fahrzeuge, die aus einer Richtung kommen und in eine bestimmte Richtung fahren, nennen wir Ströme, z.B. fährt Strom 1 von „oben“ nach „unten“, Strom 2 von „links“ nach „rechts“. Grünes Licht zeigt einem Strom, dass seine Fahrzeuge über die Kreuzung fahren können, ohne dass am roten Punkt ein Unfall passiert. Im Beispiel fahren beide Ströme abwechselnd. Strom 2 bekommt Grün, wenn alle Autos aus Strom 1 die Kreuzung verlassen haben. Es gibt Zeiten, zu denen kein Strom „Grün“ hat. Das gelbe Licht ist Teil dieser Zeit. Die Zeitspanne, in der alle Ströme hintereinander einmal grün bekommen, heißt Umlaufzeit. Die Umlaufzeit (maximal 2 Minuten) wird auf die Ströme aufgeteilt. Je mehr Autos im Strom fahren, umso länger dürfen die Autos fahren. Sind in beiden Strömen gleichviele Autos, sind ihre Grünzeiten gleich lang (Fall 1). Sind in Strom 2 mehr Autos, bekommt Strom 2 länger „Grün“ und Strom 1 länger „Rot“ (Fall 2). Kommt dann ein Auto aus Strom 1 zu Beginn der Rotzeit an die Ampel, muss es lange warten, bis es wieder „Grün“ bekommt. Wenn Du an einer Ampel länger warten musst, bist Du in dem Strom mit weniger Autos.


Prof. Dr.-Ing. Michael Ortgiese, Fachgebiet Verkehrswesen im Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Potsdam.

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