“Artist-in-Residence“ Programm startet 2017 an den Max-Planck-Instituten für Molekulare Pflanzenphysiologie und Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam

KLAS ist das erste “Artist-in-Residence“-Programm in einem naturwissenschaftlichen Max-Planck-Institut, welches von der Max-Planck-Gesellschaft und der Schering Stiftung ermöglicht und von dem UNESCO International Relations´ Chair, der Sendung „Klangkunst“ vom DeutschlandRadio Kultur und Ars Electronica gefördert wird. Das Thema, die „Synthetische Biologie“, spiegelt sich im Namen wieder: AESTHETIC get SYNTHETIC: Knowledge Link through Art and Science (KLAS). Das innovative “Artist-in-Residence“-Programm bringt erstklassige Künstlerpersönlichkeiten ins „Labor“ einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe und schlägt so eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft innerhalb des stark diskutierten Forschungsfeldes der synthetischen Biologie. Der direkte Austausch von Künstlern und Wissenschaftlern bedeutet unweigerlich die eigene Arbeit mit den Augen des Anderen zu sehen und in einen Austausch zu treten – Synthese im Sinne einer Verknüpfung.

Die Synthetische Biologie ist eines der jüngsten und spannendsten Forschungsfelder im 21. Jahrhundert. Sie baut auf den Erkenntnissen der Molekularen Biologie auf und nutzt neue methodische Entwicklungen aus Physik, Chemie und Materialwissenschaften. Es gibt zwei komplementäre Zugänge: Einerseits wird in Top-Down-Ansätzen versucht, vorhandene Zellen und zelluläre Prozesse genetisch zu verändern und zu vereinfachen. Andererseits werden Bottom-Up-Ansätze verfolgt, bei denen einzelne Module aus molekularen Bausteinen aufgebaut und dann zu synthetischen Zellen zusammengesetzt werden. Im Wissenschaftpark Potsdam-Golm, der weltweit zu den führenden Standorten für Grundlagenforschung zählt, beschäftigen sich mehrere Arbeitsgruppen aus zwei Max-Planck-Instituten mit diesem neuen und innovativen Forschungsbereich. Inbesondere entwickelt die Abteilung Theorie & Bio-Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung seit vielen Jahren Bottom-Up-Ansätze zum Aufbau und zur Modellierung von synthetischen Biosystemen und untersucht diese Systeme jetzt auch in dem neu eingerichteten Forschungsnetzwerk MaxSynBio. Zu den möglichen Anwendungsgebieten der Synthetischen Biologie zählen neue Impfstoffe, Medikamente oder Diagnostika, Biotreibstoffe und maßgeschneiderte Werkstoffe.

KLAS ist ein interdisziplinäres Projekt, ins Leben gerufen von Rodrigo Perez-Garcia (MPIKG/TU-Berlin), Caterina Benincasa ( Polyhedra.eu ), Arnau Horta (Unabhängiger Kurator), Guillermo Santamaria (CienciaXLibre) und Katja Schulze (MPIKG). Das Programm wird auf dem Max-Planck-Campus im Wissenschaftspark Potsdam-Golm durchgeführt.

Vier Arbeitsgruppen der Max-Planck-Institute für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP) und Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) sowie der Universität Groningen, Groningen Biomolecular Sciences and Biotechnology Institute (GBB) sind Gastgeber:

Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung

Das Institut wurde 1992 als eines der ersten Max-Planck-Institute in den neuen Bundesländern gegründet und hat sich seitdem zu einer weltweit führenden Forschungsinstitution entwickelt. Die Kolloid- …