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Von Daten zu Modellen – Sonderforschungsbereich zur „Datenassimilation“ wird am 4. Juli eröffnet
Wie aus großen Datenmengen komplexe, aber verständliche Modelle entstehen können, wollen die Forscher des neuen Sonderforschungsbereiches (SFB) 1294 an der Universität Potsdam untersuchen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für zunächst vier Jahre mit insgesamt rund 7,2 Millionen Euro. Am 4. Juli wird der SFB in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum offiziell eröffnet. „Der neue SFB spiegelt die Stärken der Universität Potsdam in hervorragender Weise wider. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Angewandten Mathematik, der Informatik, aber auch diversen Naturwissenschaften und der Psychologie ist charakteristisch für die in Potsdam gepflegten fakultätsübergreifenden Denkansätze. Und anders ließen sich die enormen Herausforderungen beim Umgang mit großen Datenmengen auch nicht meistern“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D.
Im Zentrum des SFB 1294 mit dem Titel „Datenassimilation – Die nahtlose Verschmelzung von Daten und Modellen“ steht die Integration großer Datenmengen in komplexe Computermodelle. Dadurch soll es möglich werden, zugrunde liegende Prozesse besser zu verstehen und genauere Vorhersagen zu treffen. In der Meteorologie, der Hydrologie und der Rohstoffsuche werden Datenassimilationstechniken bereits sehr erfolgreich eingesetzt. Künftig sollen auch neue Anwendungsgebiete aus der Biologie, der Medizin sowie den Kognitions- und Neurowissenschaften davon profitieren.
Dazu sind eine theoretische Fundierung existierender und die Entwicklung neuartiger Algorithmen zur Datenassimilation dringend notwendig. Dieser Herausforderung werden sich Mathematiker gemeinsam mit Informatikern, Physikern, Geowissenschaftlern und Psychologen stellen. Neben theoretischen Grundlagen werden konkrete Anwendungen aus der Seismologie, der Pharmakologie, der Biophysik, dem Erdmagnetfeld und den Kognitionswissenschaften im Vordergrund des SFB stehen. „Blickbewegungsdaten sollen genutzt werden, um das Leseverhalten oder die Betrachtung von Bildern mathematisch zu beschreiben. Derartige Modelle erlauben dann zum Beispiel die Vertrautheit eines Textes oder Bildes zu quantifizieren. Ein weiteres Forschungsprojekt untersucht die optimale Dosierung von Medikamenten mittels personenbezogener Daten“, sagt der Sprecher des SFB Prof. Dr. Sebastian Reich vom Institut für Mathematik der Universität Potsdam.
Der SFB 1294 besteht aus elf wissenschaftlichen Teilprojekten, einem Dateninfrastrukturprojekt und einem integrierten Graduiertenkolleg. Hinzu kommt ein zentrales Verwaltungsprojekt. Von den 17 Antragstellern des SFB stammen zwei vom Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum, einer vom Weierstrass-Institut Berlin, einer von der Humboldt-Universität zu Berlin, zwei von der Technischen Universität Berlin und elf von der Universität Potsdam aus den Instituten für Mathematik, für Physik und Astronomie, für Informatik und Computational Science sowie dem Department für Psychologie. Ende September 2017 wird der SFB 1294 auf dem Campus Am Neuen Palais eine wissenschaftliche Auftaktveranstaltung mit international renommierten Referenten durchführen.
Hinweis: Als Vertreter der Medien sind Sie zur Eröffnung des SFB in der Wissenschaftsetage herzlich eingeladen. Vor Ort besteht Gelegenheit, mit den Experten ins Gespräch zu kommen.
Zeit: 4.7.2017, 17.00 Uhr
Ort: Wissenschaftsetage im Bildungsforum, Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Kontakt: Prof. Dr. Sebastian Reich, Institut für Mathematik
Tel.: 0331 977-1859
E-Mail: sreich@math.uni-potsdam.de
Medieninformation 27-06-2017 / Nr. 108
Matthias Zimmermann
Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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14469 Potsdam
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