Schule gemeinsam voranbringen – Potsdamer Bildungswissenschaftler an Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ beteiligt

Mit dem Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ (LemaS) wollen Bund und Länder dazu beitragen, dass leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler künftig besser gefördert werden. Eines der 24 Teilprojekte leitet die Potsdamer Bildungswissenschaftlerin Miriam Vock. Dabei geht es um die „Kooperative Unterrichtsentwicklung durch die Lesson-Study-Methode“. Gemeinsam mit 20 Grundschulen aus dem ganzen Bundesgebiet wollen die Forscher das Konzept der sogenannten „Forschungsstunden“ (Lesson Studies) etablieren, bei dem Lehrerteams gemeinsam Unterrichtsstunden entwickeln, die eine bessere individuelle Förderung ermöglichen. Das Projekt läuft wie der Verbund über fünf Jahre und wird mit 1,17 Millionen Euro gefördert.

„Einen differenzierten Unterricht zu gestalten, der auf sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen der Kinder eingeht, und durchgehend auch die leistungsstarken Kinder fördert und fordert, ist herausfordernd“, sagt Projektleiterin Miriam Vock. „Praxis und Forschung zeigen: Um diese Anforderungen an einzelne Lehrkräfte in einem machbaren Rahmen zu halten, ist ein intensiverer Austausch und eine verbesserte Zusammenarbeit im Kollegium hilfreich.“ Eine umfassende Methode, wie Unterrichtsgestaltung an Schulen durch Kooperation besser gelingen kann, liefert das Konzept der sogenannten „Lesson Studies“ (dt.: „Forschungsstunden“). Dessen Kern besteht in der gemeinsamen Planung einer Unterrichtsstunde im Team von drei bis fünf Lehrkräften. Diese wird dann von einer Lehrkraft durchgeführt, wobei die Team-Kolleginnen und -Kollegen hospitieren. Anschließend wertet das Team aus, inwieweit das didaktische Vorgehen aufgegangen ist, und verbessert das Stundenkonzept, wenn nötig. Die „Forschungsstunden“ werden dokumentiert, sodass sie als best-practice-Beispiele auch anderen Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden können. In diesem Projekt entsteht – begleitet von den Wissenschaftlern – an den teilnehmenden Schulen ein Lesson-Study-Team, das längerfristig zusammenarbeiten soll.

Im Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ (LemaS) wirken 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 16 Hochschulen sowie acht Kooperationspartner aus empirischer Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken unterschiedlicher Fächer und pädagogischer Psychologie interdisziplinär zusammen. Als Partner sind 300 Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. In enger Zusammenarbeit mit den Schulen werden im Rahmen von 24 Teilprojekten, ausgehend von den praktischen Entwicklungsbedarfen und -wünschen, auf wissenschaftlicher Basis schulpraktische Prozesse angeregt und begleitet. Mit der Auftaktveranstaltung am 30. Januar 2018 in Berlin ging der bundesweite Forschungsverbund an den Start.

Kontakt:
Prof. Dr. Miriam Vock, Empirische Unterrichts-und Interventionsforschung; Telefon: 0331-977 2246, E-Mail: miriam.vock@uni-potsdam.de

Medieninformation 01-02-2018 / Nr. 017
Matthias Zimmermann

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