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Qualitätsoffensive Lehrerbildung – Universität Potsdam startet in zweite Projektphase
Mit einer Abschlussveranstaltung am 30. November auf dem Campus Am Neuen Palais beendet die Universität Potsdam die erste Phase ihres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Seit Juni 2015 hatte das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Hochschule das Vorhaben „Professionalisierung – Schulpraktische Studien – Inklusion: Potsdamer Modell der Lehrerbildung“ (PSI) koordiniert und erfolgreich umgesetzt. Nun wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Anwesenheit von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch Bilanz ziehen. Als Gäste erwartet werden rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, aber auch Persönlichkeiten aus Politik und Bildung der Region. Die Teilnehmenden erhalten Gelegenheit, die Ergebnisse der bisher geleisteten Arbeit genauer kennenzulernen. Zugleich macht sich die Lehrerbildung der Hochschule mit der Veranstaltung auf den Weg in die zweite Phase von PSI, die am 1. Januar 2019 startet und fünf Jahre dauern wird.
„Dass wir im nächsten Jahr unsere Arbeit im Vorhaben fortsetzen können, freut mich sehr. Dies ist das Resultat großer Anstrengungen, die alle beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unternommen haben, um die Lehrerbildung an der Universität Potsdam voranzutreiben. Die jetzt anlässlich des Endes der ersten Förderphase von PSI organisierte Veranstaltung soll darüber informieren, welche konkreten Schritte wir dazu unternommen haben“, sagt der Vizepräsident für Lehre und Studium, Prof. Dr. Andreas Musil. Teilnehmende können sich an Round Tables einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse des Projekts verschaffen. Auf dem Programm steht darüber hinaus ein Vortrag von Prof. Dr. Philipp Polenz (Universität Magdeburg), der zum Thema „Lehrinnovationen evaluieren? Paradoxa und Lösungsmöglichkeiten für Steuerungsfragen in der Hochschulentwicklung“ spricht.
Im Projekt PSI wurden bisher fachübergreifende Konzepte entwickelt und realisiert, in denen fachwissenschaftliche und fachdidaktische Lehrveranstaltungen besser aufeinander abgestimmt und inhaltlich vernetzt sind. Ziel ist es, das Professionswissen der Studierenden weiter zu erhöhen. Professionalisierung ist deshalb auch die erste Säule des Potsdamer Modells, mit dem sich die Universität an der Qualitätsinitiative Lehrerbildung beteiligt. So gibt es inzwischen etwa Module, in denen Studierende lernen, fachliche Inhalte didaktisch aufzubereiten.
Den zweiten Schwerpunkt bilden die Schulpraktischen Studien, die weiterentwickelt wurden. Die Studierenden erleben Schulpraxis nicht erst im Referendariat, sondern über mehrere Phasen, ab dem ersten Studienjahr. Ein Spiralcurriculum bietet nunmehr einen Bezugsrahmen, in dem konkrete Kompetenzziele für die einzelnen Praxisstudien festgelegt sind. Besondere Bedeutung besitzt in dem Zusammenhang das in der Regel im Masterstudium durchgeführte Praxissemester, in dem die künftigen Lehrerinnen und Lehrer ihr theoretisches Wissen im Klassenzimmer umsetzen müssen.
Inklusion schließlich stellt die dritte große Säule der Qualitätsoffensive in der Potsdamer Lehrerbildung dar. In den letzten drei Jahren wurde kontinuierlich daran gearbeitet, das Wissen der Studierenden zum Thema zu vertiefen, damit künftig mehr Schülerinnen und Schüler erfolgreich in den Regelunterricht integriert werden können. Die eigens etablierten fünf inklusionspädagogischen Professuren trugen wesentlich dazu bei, das wissenschaftliche Fundament hierfür zu legen.
Auch in der zweiten Phase des PSI-Projektes bleiben diese drei Schwerpunkte bestehen. Der Schwerpunkt Professionalisierung nimmt weiterhin die Verzahnung der Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in den Blick. Bei den Schulpraktischen Studien soll künftig insbesondere die Reflexionskompetenz der Lehramtsstudierenden gefördert und im Bereich Inklusion und Heterogenität deren diagnostische Fähigkeiten weiterentwickelt werden.
Neben diesen zentralen Themen spielen weitere, bereits in der ersten Phase berücksichtigte eine große Rolle. Hierzu zählen der Aufbau von Campusschulen, die sich für neue Wege öffnen und in denen sich Studierende methodisch ausprobieren können, aber auch Aktivitäten in den Bereichen Medienbildung und Internationalisierung.
Als einzige lehrerbildende Einrichtung des Landes Brandenburg steht die Universität Potsdam gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Sie muss in den nächsten Jahren ihre Lehrerbildung deutlich ausbauen. Dafür stellt die Landesregierung einen Aufwuchs von fünfeinhalb Millionen Euro im Jahr 2019 und ab 2020 von jährlich elf Millionen Euro zur Verfügung. Dies ermöglicht der Hochschule, die Studienanfängerzahlen zu erhöhen. Außerdem werden mit den Fächern Förderpädagogik und Kunst zwei neue Studiengänge eingerichtet und ein spezielles Mathematik-Physik-Projekt aufgelegt. „Eine Kraftanstrengung“, wie Professor Andreas Musil betont.
Zeit: 30.11.2018, 15.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, Am Neuen Palais 10, Haus 12, Obere Mensa
Kontakt: Dr. Jolanda Hermanns, Gesamtkoordinatorin Qualitätsoffensive Lehrerbildung
Telefon: 0331/977-256014
E-Mail: jhermanns@uni-potsdam.de
Programm: https://www.uni-potsdam.de/fileadmin01/projects/zelb/Veranstaltungen/30.11._PSI_Abschluss.pdf
Medieninformation 22-11-2018 / Nr. 179
Petra Görlich
Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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