openHPI macht interaktives Online-Lernen für jeden noch komfortabler

Potsdam. Aufgrund des internationalen Erfolgs baut das Hasso-Plattner-Institut (HPI) seine interaktive Bildungsplattform openHPI.de weiter aus. Wie HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel mitteilte, wird das zugrunde liegende System derzeit technisch für weiter rapide steigende Nutzerzahlen vorbereitet. „Außerdem stellen wir neue Funktionen bereit und integrieren soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ oder LinkedIn, um den Umgang mit unserem openHPI-Diskussionsforum zu erleichtern“, kündigte der Potsdamer Informatikwissenschaftler an. Das Ganze werde in den nächsten Monaten schrittweise eingeführt.

Nach Meinels Worten soll Nutzeraktivität auf der Online-Plattform künftig durch spielerische Elemente („Gamification“) weiter angeregt und belohnt werden: Lernende, die sich in die Community einbringen, können verschiedene Auszeichnungen erhalten und ihre Fortschritte mit denen anderer Teilnehmer vergleichen. Außerdem können sich Nutzer durch aktive Betätigung in Diskussionsforen einen Expertenstatus erarbeiten und ihren Aussagen im Forum dadurch mehr Gewicht verleihen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Darstellung der Inhalte auf mobilen Endgeräten.

Die Internet-Bildungsplattform des Hasso-Plattner-Instituts bietet seit 2012 jährlich fünf kostenlose, für jeden frei zugängliche Onlinekurse zu Themen der Informationstechnologie an. Sie werden auch als Massive Open Online Courses (MOOC) bezeichnet. Rund 53.000 interessierte Online-Lerner aus mehr als 114 Ländern sind derzeit auf openHPI registriert. Am Montag, 28. Oktober, startete ein neuer Kurs, bei dem es um das genaue Verständnis von Geschäftsprozessmodellen geht. Online-Anmeldungen unter https://openhpi.de/course/bpm2013.

„Durch die geplante Integration sozialer Netzwerke werden die openHPI-Teilnehmer noch besser gemeinsam mit ihren Freunden und Bekannten lernen und dabei zum Beispiel auch Videotelefonie-Angebote wie Google-Hangouts nutzen können“, verspricht Meinel. Im Diskussionsforum der Plattform werde es zudem einfacher werden, sich auch über längere Beiträge und bei umfangreicheren Frage-Antwort-Wechseln zurechtzufinden. „Die Teilnehmer werden eingeladen, hilfreiche Antworten zu bewerten und besonders interessante Diskussionsstränge zu markieren“, sagte Meinel.

Was die Lehr-Videos auf openHPI anbetrifft, untersuchen die Tele-Teaching-Experten des HPI derzeit, wie mit Hilfe der Community textliche Abschriften und Untertitel in verschiedenen Sprachen bereitgestellt werden könnten. „Auf diese Weise sollen auch hörgeschädigte Teilnehmer und Studenten, denen ausreichende Sprachkenntnisse in der jeweiligen Kurssprache fehlen, besser an unseren Kursen teilnehmen können“, erläuterte Meinel.

Als technischen Vorteil hob er hervor, dass openHPI nach dem Ausbau nicht nur noch schneller sein, sondern auch eine modulare, dienstbasierte Software-Architektur aufweisen werde: „Das erleichtert uns zukünftige Änderungen und interessante Erweiterungen“, so Meinel.

openHPI: Vorbild sind Massive Open Online Courses (MOOC)

Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl in deutscher als auch englischer Sprache angeboten werden. Sechs Kurse sind bereits im Archiv-Modus nutzbar. Mittlerweile nutzt auch der Softwarekonzern SAP die technische Plattform des HPI, um über open.sap.com eigene Onlinekurse für Mitarbeiter, externe Entwickler und Kunden anzubieten.

Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openhpi.de einem festen sechswöchigen Zeitplan - mit definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texte, Selbsttests, regelmäßige Hausaufgaben und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit einer sozialen Plattform, auf der sich die Teilnehmer mit den Kursbetreuern und anderen Teilnehmern austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können. Die Teilnehmer entscheiden selbst über Art und Umfang ihrer Aktivitäten. Sie können in den Kurs eigene Beiträge einbringen, zum Beispiel durch Blogposts oder Tweets, auf die sie im Forum verweisen. Andere Lernende können diese dann kommentieren, diskutieren oder erweitern. um openHPI folgt dem Beispiel der „Massive Open Online Courses“, wie sie seit 2011 zunächst von der Stanford University, später aber auch von anderen Elite-Universitäten der USA angeboten wurden.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 470 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der d.school an der Stanford University, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze.

Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) ist einmalig in der deutschen Universitätslandschaft: Nirgendwo sonst in Deutschland kann man „IT-Systems Engineering“ studieren – eine praxisnahe Alternative zum …