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Lernen von Künstlicher Intelligenz – Internationaler Workshop zur Beziehung von Mensch und Roboter
Roboter helfen älteren Menschen in Pflegeheimen. Künstliche Tutoren unterstützen Lehrkräfte im Klassenzimmer. Intelligente Maschinen betreten allmählich unsere Privatsphäre. Wie aber interagieren Mensch und Roboter? Und wie verändert diese Beziehung die einzelne Persönlichkeit und das Miteinander in der Gesellschaft? Diesen Fragen widmet sich ein internationaler Workshop, zu dem die Kognitionswissenschaftler Martin Fischer und Yuefang Zhou sowie die Bildungswissenschaftlerin Rebecca Lazarides vom 30. November bis 1. Dezember an die Universität Potsdam eingeladen haben. Experten verschiedener Disziplinen diskutieren soziale, entwicklungsbezogene und kognitive Ansätze für humanoide Künstliche Intelligenz und deren vielfältige Anwendungen.
Ziel des Workshops ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und neue Synergien, auch über Ländergrenzen hinweg, zu etablieren. Aus England zum Beispiel kommt Angelo Cangelosi, Experte für Maschinelles Lernen, um über die Perspektive der Entwicklungsrobotik auf den Erwerb von Sprache, Zahlen und Gesten zu sprechen. Über den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen referiert ein Team aus Italien. Es zeigt, wie der Telepräsenzroboter ROBIN als Teil eines Telecare-Systems der häuslichen Betreuung älterer Patienten dienen kann.
Was Menschen von sogenannten sozialen Robotern lernen können, erklärt Tony Belpaeme, Professor für Kognitive Systeme und Robotik in Belgien. An Beispielen zeigt er, wie die Roboter zur Bildung, Therapie und Unterhaltung eingesetzt werden können. Der Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus der Schweiz thematisiert Fragen der Maschinenethik, einer jungen Disziplin, die sich mit künstlicher Moral befasst.
Die Sozialpsychologin Jessica Szczuka von der Universität Duisburg-Essen beschäftigt sich mit der visuellen und sozialen Wahrnehmung sexualisierter Roboter und präsentiert erste Ergebnisse aus empirischen Befragungen von Männern und Frauen. Verena Hafner, Informatikerin an der Humboldt-Universität zu Berlin, referiert darüber, ob und wie Roboter ein minimales Selbst entwickeln können, ein Gefühl der Entscheidungsfreiheit und der Eigenverantwortung. Von Wechselwirkungen zwischen sozialen Aspekten des Roboterverhaltens und grundlegenden Prozessen der menschlichen Wahrnehmung berichtet Agnieszka Wykowska aus Italien, die die soziale Kognition in der Mensch-Roboter-Interaktion mithilfe der europäischen Roboter-Plattform i-cub erforscht.
Kontakt: Prof. Dr. Martin Fischer, Professor für Kognitive Wissenschaften
Telefon: 0331 977-2914
E-Mail: martinf@uni-potsdam.de
Internet: https://embracingai.wordpress.com/
Medieninformation 20-11-2019 / Nr. 163
Antje Horn-Conrad
Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Palais 10
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