„Das russische Potsdam“ - Film- und Gesprächsabend in der Gedenkstätte Leistikowstraße in Potsdam

Die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam zeigt am Mittwoch, 9. April 2014, um 18.00 Uhr den Film „Geheimnisvolle Orte: Das russische Potsdam“. Anschließend wird Regisseur Christian Klemke im Gespräch mit Gedenkstättenleiterin Dr. Ines Reich Auskunft über Entstehung und Hintergründe des Films geben. Die Veranstaltung erinnert an den Abzug der russischen Truppen vor 20 Jahren, dem die Gedenkstätte vom 13. bis 16. Mai ihre diesjährige Themenwoche widmet.

Der Berliner Filmemacher Christian Klemke, der an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg studiert hat, sagte zum Projekt: „Wir hatten großes Glück, von einem privaten Filmanbieter Material zu bekommen, das in Babelsberg spielt. Dazu das Interview mit dem Sohn von Generaloberst Tschuikow, dem stellvertretender Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), das für mich völlig Neues bot. So war für mich das Spannendste, die interessante Geschichte zu entdecken, die mit den Häusern in und um die Filmhochschule verbunden ist.“

Neben Babelsberg erzählt der Film auch die Geschichte des zentralen Untersuchungsgefängnisses der sowjetischen Spionageabwehr in der Potsdamer Leistikowstraße innerhalb des ehemaligen Sperrgebietes „Militärstädtchen Nr. 7“. Christian Klemke und sein Kameramann Thomas Lütz haben dazu den ehemaligen Häftling Hermann Schlüter, der als 15-jähriger in die Fänge des Geheimdienstes geriet, ebenso interviewt wie die Tochter von Marliese Steinert, deren Mutter als Dolmetscherin des Chefs der Spionageabwehr tätig war, bevor sie selbst unter Spionageverdacht im Gefängnis inhaftiert war.

Zudem ist es Christian Klemke gelungen, den einstigen Chef der sowjetischen Spionageabwehr Ivan L. Ustinov vor die Kamera zu bekommen. Sein erster Deutschland-Aufenthalt führte ihn zwischen 1951 und 1957 in leitende Positionen in das Hauptquartier der Spionageabwehr am Neuen Garten in Potsdam. Von 1974 bis 1981 leitete Generalleutnant Ustinov die Verwaltung der Sonderabteilungen des KGB bei den sowjetischen Truppen in Deutschland. Er war damit der dienstälteste Deutschlandchef der im MfS-Jargon „Militärtschekisten“ genannten Geheimdienstler.

Zum Film heißt es im Presseservice des RBB: „Die Potsdamer und die Russen - von tiefem Misstrauen und echten Freundschaften, von Nebeneinander und Miteinander, von fetter Beute und uneigennütziger Hilfe, von der Euphorie des Sieges 1945 und der Depression des Abzugs 1994 erzählen Russen und Deutsche in der Dokumentation von Christian Klemke über diese geheimnisumwitterten Orte in der Stadt Potsdam.“

Zu der Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist fei.

Mittwoch, 9. April 2014, 18 Uhr
Geheimnisvolle Orte: Das russische Potsdam
Ein Film von Christian Klemke, 45 Min., RBB 2011
anschließend: Gedenkstättenleiterin Dr. Ines Reich im Gespräch mit Christian Klemke

Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Leistikowstraße 1, 14469 Potsdam
Tel. 0331-2011540
E-Mail: mail@gedenkstaette-leistikowstrasse.de

Information: www.gedenkstaette-leistikowstrasse.de

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens I Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit I Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
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