1914 – Ein Maler zieht in den Krieg
Emys-Preisträger Mai 2014
Frühjahr 1915: Der Maler Franz Marc zieht in den Ersten Weltkrieg, der 1914 begann und in einer Katastrophe mit Millionen Toten enden wird. Aber das ahnt noch niemand. Der Erste Weltkrieg fiel in eine Phase außergewöhnlicher Vitalität in der Kunst und beeinflusste die Werke der Künstler, die ihn erlebten. Marc und Wassily Kandinsky gründeten kurz vor dem Krieg die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“, der sich unter anderem auch seine Freunde August Macke und Paul Klee anschlossen. Viele Künstler und Intellektuelle dieser Zeit begrüßten den Kriegsbeginn und zeigten sich begeistert von der Idee der reinigenden Kraft des Kriegs. Aus dem „Blauen Reiter“ Franz Marc, wurde ein Reiter in feldgrauer Uniform, der seinen Lieben verspricht, schon bald wieder zu Hause zu sein. Und dass die Welt dann eine bessere ist. Doch es kommt anders, schlimmer, viel schlimmer… Es gibt so viele Bücher über den Ersten Weltkrieg. Doch selten sind sie so berührend wie dieses. Franz Marc erlebt die Schlachten unmittelbar, findet im Schützengraben keinen Schlaf, friert, verliert Gefährten. Dieses kluge Buch zeigt den Krieg von allen Seiten – und den Maler Marc. Eine überraschend tolle Verbindung. Genau darum erhält es den Buchpreis Emys im Monat Mai. (Katharina Beckmann)
Reinhard Osteroth (Autor), Reinhard Kleist (Illustration): 1914 – Ein Maler zieht in den Krieg, Aladin Verlag, 96 Seiten, ISBN 978-3848900787, 19,90 Euro, ab 12 Jahren