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„Sammeln verbindet - Museum collections make connections” Internationaler Museumstag 2014 in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße
~Die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße beteiligt sich seit ihrer Eröffnung 2009 am Internationalen Museumstag und gibt Einblicke in ihre Arbeit. In diesem Jahr greifen wir das Motto auf und bieten am Sonntag, 18. Mai 2014, um 14 Uhr eine Sonderführung durch die Dauerausstellung an, die mehr als 700 Exponate präsentiert, die bis auf zwei Ausnahmen alle aus der Sammlung der Gedenkstätte stammen und einen unmittelbaren Bezug zur Geschichte des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses aufweisen: ob als Fundstück oder als Erinnerungsstück.
Als Neugründung verfügte die Einrichtung nicht über einen gewachsenen Sammlungsbestand. Bei den Fotos, Dokumenten und Objekten, die seit 2009 zusammengetragen wurden, handelt es vielfach sich um Schenkungen oder Leihgaben von ehemaligen Häftlingen oder deren Familienangehörigen, die die Arbeit der Gedenkstätte freundlich begleitet und ihre Erfahrungen eingebracht haben. Sie stellten sich für Interviews zur Verfügung, berieten uns in fachlichen Fragen durch Gespräche und Auskünfte oder stellten Exponate zur Verfügung. Sie trennten sich dabei häufig von Erinnerungsstücken, die sie über Jahrzehnte aufbewahrt hatten.
Im Anschluss an die Führung können die Teilnehmer die neue Sonderausstellung „Nach dem Fall der letzten Mauer. Das ‚Militärstädtchen Nr. 7‘ im Sommer 1994“ besuchen. Sie erinnert an den Abzug der Westgruppe der russischen Truppen aus Deutschland vor 20 Jahren. Im sogenannten Militärstädtchen Nr. 7 in Potsdam fiel am 15. August 1994 die letzte Mauer. Fast 50 Jahre lang war das Gelände zwischen Neuem Garten und Pfingstberg eine „Verbotene Stadt“: die Deutschlandzentrale der sowjetischen Spionageabwehr mit einem Gefängnis im Mittelpunkt. Die Fotoausstellung präsentiert eindrucksvolle Aufnahmen des Potsdamers Joachim Liebe und des Niederländers Erik-Jan Ouwerkerk, die zu den ersten Fotografen gehörten, die sich für das verlassene Areal der sowjetischen Spionageabwehr und das Gefängnisgebäude interessierten. Joachim Liebe porträtierte am 5. September 1994 ehemalige Häftlinge bei ihrer ersten Wiederbegegnung mit dem Ort dramatischer Hafterfahrungen. Erik-Jan Ouwerkerk fotografierte vor allem das verwahrloste Viertel als Chiffre für
Abwesenheit. Es entstanden bewegende Momentaufnahmen aus einer
Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Aus Anlass der Sonderausstellung bat die Gedenkstätte in einem
Medienaufruf um Privatfotografien, die Einblicke in das Areal festgehalten
haben. Die Sonderausstellung präsentiert einen Ausschnitt der zur
Verfügung gestellten Aufnahmen. Sie erzählen die persönlichen
Geschichten, die mit der Entstehung der Fotos verbunden sind. Menschen
blickten aus unterschiedlichen Perspektiven über die Mauer oder schauten
sich auf dem Gelände um: als Nachbarn, ehemalige Bewohner des
einstigen Wohnviertels, als neugierige Passanten, als Historiker oder als
ehemalige Gefängnisinsassen.
Bilder vom Geheimdienststandort entstanden zunächst heimlich oder
zufällig. Zu sehen sind einzigartige Momentaufnahmen. Sie zeigen das
Leben im Schatten der Mauer und der Sicherheitsanlagen seit den
1950er Jahren. Solche Fotos spiegeln Alltagsgeschichte entlang einer
Grenze wieder, mit der sich der sowjetische Geheimdienst
jahrezehntelang von der deutschen Zivilbevölkerung abschottete. Die
Mehrheit der Fotos wurde nach 1994 gemacht. Sie dokumentieren nicht
nur den damaligen Zustand, sondern verweisen auch auf den Beginn der
Auseinandersetzung mit der Geschichte des Areals und die
Wiederentdeckung des vergessenen Gefängnisses.
Internationaler Museumstag
So, 18. Mai 2014, 14 Uhr
Sowjetisches Untersuchungsgefängnis Leistikowstraße Potsdam
Sonderführung durch die Dauerausstellung
Bitte anmelden unter: mail@gedenkstaette-leistikowstrasse.de
Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Leistikowstraße 1, 14469 Potsdam
Telefon: 0331-2011540
E-Mail: mail@gedenkstaette-leistikowstrasse.de
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 14 - 18 Uhr
Montag geschlossen
Information: www.gedenkstaette-leistikowstrasse.de
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