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Energiewende: Studenten sorgen mit IT-System für Einsparungen im Haus
Potsdam. Ein neuartiges Softwaresystem für Mehrfamilienhäuser, das die effizientere Eigenproduktion von Strom und Wärme unterstützt, haben Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) vorgestellt. Ihre Lösung optimiert das Zusammenspiel von unterschiedlichen Energiesystemen wie Photovoltaik-Anlagen, Blockheizkraftwerken und Wärmespeichern. Beim HPI-Bachelorpodium demonstrierten die Informatiker ihr ecoControl genanntes System vor mehr als 200 Entscheidern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Auch dank Prognose- und Simulations-Funktionen lassen sich damit in beträchtlichem Umfang Energie und Kosten einsparen.
Auf der Veranstaltung in Potsdam stellten die Studierenden weitere zwölf innovative Lösungen der Informationstechnologie vor. Sie waren gemeinsam mit Projektpartnern wie Bosch, Capgemini, Getemed, Microsoft, SAP, Software Diagnostics und Wikimedia im Lauf von zwei Semestern entwickelt worden. Für den Gesundheitsbereich präsentierten die HPI-Studenten zwei Lösungen: Ein Programm, das im Krankenhaus die Datenerfassung per medizinischen Formularen vereinfacht und eine App, die Ärzten hilft, Langzeit-EKG-Rekorder für ihre Patienten schneller und leichter zu konfigurieren.
Mehrere Projektgruppen stellten Software-Innovationen für die Anwendung in Unternehmen vor. So kann die Arbeit mit Datenbanksystemen künftig weiter beschleunigt werden, indem dank eines neuen Analyseprogramms nur noch mit den als relevant erkannten Daten gerechnet wird. Für Entwickler von Unternehmenssoftware schufen HPI-Studenten neue Werkzeuge, mit denen Geschwindigkeitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben sind. Ferner präsentierten Bachelorteams eine nutzerfreundliche Darstellung und Steuerung von Abläufen in der Automobilproduktion sowie eine Software für eine neuartige, automatisierte Geschäftsprozess-Steuerung. Mit deren Hilfe können Ausfallzeiten in Produktionsunternehmen reduziert werden.
Fortschritte in der Computergrafik liefern eine von HPI-Studenten entwickelte Software, mit der man hochaufgelöste und detailgetreue 3D-Aufnahmen von Gebäuden und Städten visualisieren und analysieren kann sowie ein webbasiertes Werkzeug, das die komplexen Zusammenhänge zwischen Softwarekomponenten und deren verantwortlichen Entwicklern dreidimensional darstellt. Ein weiteres Team stellte auf dem HPI-Bachelorpodium neue Softwarekonzepte vor, um direkt im Webbrowser individuelle interaktive Visualisierungen zu erstellen, wie man sie im Internet beispielsweis für die Analyse von Wahlergebnissen verwendet.
Eine Lösung, die es Nutzern von frei verfügbaren Wiki-Daten durch sinnvolle Vorschläge erleichtert, existierende Einträge zu ergänzen, rundete die präsentierten Innovationen ebenso ab wie eine Benutzeroberfläche für interaktive Fußböden, die es Nutzern erlaubt, ihre Arbeit im Stehen, Sitzen oder Liegend bequem und gemeinsam mit anderen zu verrichten.
Hinweis für Redaktionen:
Eine Presseinformation, ein Foto und ein Poster zu jedem Projekt finden Sie unter diesem Link:http://hpi.de/veranstaltungen/hpi-veranstaltungen/2014/bachelorpodium-2014.html
Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI
Das Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI in der Regel gegen Ende des Sommersemesters die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus dem In- und Ausland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite: http://hpi.de/studium/it-systems-engineering/bachelor/bachelorprojekte.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 470 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet pro Jahr 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.