DIfE-Wissenschaftlerin erhält den Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung 2017

► Dr. Rita Schüler (© fotos-berlin.net)

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

Eine Pressemitteilung aus der Leibniz-Gemeinschaft

30.06.2017

DIfE-Wissenschaftlerin erhält den Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung 2017

Potsdam-Rehbrücke – Dr. Rita Schüler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) hat heute im Rahmen der 16. Dreiländertagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Kooperation mit der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE) und der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) in Zürich den Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung 2017 verliehen bekommen. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Schüler erhält den Preis für ihre Forschungsergebnisse*, die einen neuen Einblick in die Zusammenhänge zwischen genetischer Veranlagung, der Aufnahme von gesättigten Nahrungsfetten und der Blutdruckregulation geben.

Das körpereigene Angiotensin-konvertierende Enzym (ACE) spielt eine große Rolle bei der Blutdruckregulation. Wie die an Zwillingen durchgeführten Untersuchungen der jungen Wissenschaftlerin erstmals zeigen, lässt eine Ernährung mit einem hohen Anteil gesättigter Fette die ACE-Spiegel im Blut innerhalb von sechs Wochen ansteigen und dies unabhängig von einer Körpergewichtsveränderung. Träger einer bestimmten ACE-Genvariante reagierten zudem mit einer Blutdruckerhöhung.

Neben LDL-Cholesterin könne ACE ein weiteres Bindeglied zwischen Fettzufuhr und der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten darstellen. Sofern sich die Ergebnisse auch in weiteren Studien bestätigen, ließe sich die identifizierte Variante möglicherweise auch als ein neuer, ernährungsabhängiger Risiko-Marker nutzen, sagt die Forscherin. Die Studie liefert damit wichtige Erkenntnisse, die dazu beitragen, die Mechanismen besser zu verstehen, die zu ernährungsbedingtem Bluthochdruck beitragen und legt zudem eine Basis für weiterführende Untersuchungen.

Die Preisverleihung nahmen das Jurymitglied Professor Dr. Zeno Stanga, Universitätsspital Bern, und Dr. Dietmar Stippler, Leiter Gesundheitspolitik der Nutricia GmbH, vor. „Die prämierte Studie liefert grundlegende, wissenschaftlich und praktisch hochrelevante Erkenntnisse, aus denen sich neue Therapieansätze entwickeln lassen. Die Ergebnisse zeigen einmal mehr die entscheidende Bedeutung, die Ernährungsfaktoren auf die Blutdruckregulation haben“, so Professor Stanga. „Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr eine junge Wissenschaftlerin mit dem Nutricia Förderpreis auszeichnen zu können. Wir tragen mit der Auszeichnung gerne einen Teil zu Fortschritt und Forschung im Bereich der Ernährungsmedizin bei“, so Ulrich Zihla, Geschäftsführer der Nutricia GmbH in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bereits seit 2002 verleiht die Nutricia GmbH jährlich den Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung (ehemals Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis) an Nachwuchswissenschaftler. Die in Kooperation mit DGEM und GESKES verliehene Auszeichnung soll junge Forscher dabei unterstützen, neue Erkenntnisse in einem der vielfältigen Themenbereiche der Ernährungsmedizin zu gewinnen. Ziel der Förderung ist es, die Versorgung von Patienten, die auf medizinische Ernährung angewiesen sind, kontinuierlich zu verbessern.

* Rita Schüler, Martin A. Osterhoff, Turid Frahnow et al: High-Saturated-Fat Diet Increases Circulating Angiotensin-Converting Enzyme, Which Is Enhanced by the rs4343 Polymorphism Defining Persons at Risk of Nutrient-Dependent Increases of Blood Pressure. Journal of the American Heart Association 2017

Hintergrundinformationen:

DIfE-Pressemitteilung zur Studie Schüler et al. 2017 vom 30.01.2017: Genvariante lässt in Verbindung mit fettreicher Ernährung den Blutdruck steigen

Zur Person von Dr. Schüler

Dr. Rita Schüler studierte bis 2005 Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Anschließend fertigte sie ihre Doktorarbeit am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke in der Abteilung von Prof. Andreas Pfeiffer über die „Identifizierung und Charakterisierung neuer, natürlicher Liganden des „Peroxisomen-Proliferator aktivierten Rezeptors γ (PPARγ)“ an. Seit 2011 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Klinische Ernährung tätig und untersucht Einflüsse von Gen-Ernährungs-Interaktionen auf ernährungsabhängige Erkrankungen.

Fotos von der Preisverleihung können per E-Mail bei der 3K Agentur für Kommunikation GmbH angefordert werden unter: karin.helleport@3k-kommunikation.de.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.

Kontakt:

Dr. Rita Schüler
Abteilung Klinische Ernährung
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88-2646
E-Mail: rita.schueler@dife.de

Pressekontakt:

Dr. Gisela Olias
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Tel.: +49 (0)33200 88-2278/-2335
E-Mail: olias@dife.de
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