In memoriam Eckehart Ruthenberg (1943–2011)

04. Nov. 2021 - 19:00 Uhr

Verwaistes Erbe. Jüdische Friedhöfe diesseits und jenseits der Oder – Kurzvorträge, Film und Podium

Donnerstag, 4. November 2021, 19 Uhr
Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek
Breite Str. 30–36
10178 Berlin-Mitte

Foto: Zerbrochener Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in Drossen/Ośno Lubuskie, 2021, © Peggy Lohse
Bis zu ihrer Auslöschung in der Zeit des Nationalsozialismus gab es diesseits und jenseits der Oder zahlreiche jüdische Gemeinden. Mit der Neuordnung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die jüdische Geschichte des Oderraums allmählich in Vergessenheit. Die ideologische Distanz der kommunistischen Regierungen gegenüber Religionen und ihr zeitweise offener Antisemitismus beschleunigten sowohl in der SBZ und der DDR als auch in der Volksrepublik Polen diesen Prozess zusätzlich. Während in den 1980er Jahren in der DDR langsam ein Wandel im Umgang mit dem jüdischen Erbe einsetzte, wurden in Polen, insbesondere in den West- und Nordgebieten, Spuren der deutsch-jüdischen Vergangenheit gezielt beseitigt. Heute sind die jüdischen Begräbnisstätten häufig das einzige materielle Zeugnis jüdischen Lebens in der deutsch-polnischen Grenzregion. Obwohl meist verwaist und in einem schlechten Zustand, stellen sie eine einzigartige Quelle zur Erschließung der jüdischen Geschichte der Oderregion dar und ihre Erforschung ist ein wichtiger Beitrag zur europäischen Erinnerungskultur.

Programm
Begrüßung: Dr. Peter Bahl, Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., und Dr. Magdalena Gebala, Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V.
Impulsreferat Zur Situation der jüdischen Friedhöfe in der SBZ und der DDR, Dr. Monika Schmidt, Berlin
Vorstellung des Projekts Jüdische Friedhöfe in Polen auf den Gebieten der ehemaligen Provinz Brandenburg, Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach und Dr. des. Anke Geißler-Grünberg, beide Frankfurt (Oder)
Filmdokumentation Jüdische Friedhöfe in Polen, Regie: Dietmar Barsig, 2009, 4:05 Min., gesendet in Kulturzeit am 18.11.2009; mit freundlicher Genehmigung durch das ZDF
Anschließend Podiumsdiskussion mit Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach, Dr. des. Anke Geißler-Grünberg, Dr. Monika Schmidt und Andrzej Kirmiel, Direktor des Museums des Meseritzer Landes, Międzyrzecz/Meseritz
Moderation: Dr. Peter Bahl

Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird gedolmetscht.

Wichtiger Hinweis
Begrenzte Platzzahl. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine bestätigte Anmeldung bis einschließlich Dienstag, 2. November 2021 per E-Mail an ger.wei@web.de (bevorzugt) oder unter der Telefonnummer (030) 413 82 19 (mit AB) notwendig. Der Zutritt erfolgt nach dem 3G-Prinzip. Bitte zeigen Sie das entsprechende Dokument unaufgefordert beim Einlass. Ein Mindestabstand von 1,5 m ist einzuhalten. Das Tragen einer OP- oder FFP2-Maske ist Pflicht für alle Teilnehmenden.

Eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Lehrstuhl für Denkmalkunde der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), der Professur für Neuere Geschichte (deutsch-jüdische Geschichte) der Universität Potsdam, der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa e.V.
Pressekontakt
Dr. Magdalena Gebala
Arbeitsbereich Polen
Deutsches Kulturforum östliches Europa
Berliner Straße 135 | Haus K1
14467 Potsdam
Tel. +49 (0)331 20098-18
Fax +49 (0)331 20098-50
gebala@kulturforum.info
www.kulturforum.info 

Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa engagiert sich für die Vermittlung deutscher Kultur und Geschichte des östlichen Europa. Dabei sind alle jene Regionen im Blick, in denen Deutsche gelebt …