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Am HPI: Symposium zur Analyse großer Mengen medizinischer Daten
Potsdam. „Big Data in der Medizin“ ist der Titel eines Symposiums, welches das Hasso-Plattner-Institut (HPI) und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina veranstalten. Am 1. und 2. Juli werden sich mehr als 75 eingeladene Forscher und Industrievertreter am HPI treffen, um internationale Ansätze in der biomedizinischen Grundlagenforschung, der individualisierten Medizin und der klinischen Praxis zu erörtern. Auch Lösungsansätze für Probleme der Handhabung, Interpretation und Verwendung riesiger Datenmengen sollen diskutiert werden.
Zu den Referenten des Symposiums, das Brandenburgs Wissenschaftsministerin Prof. Sabine Kunst eröffnet, gehören unter anderem die Professoren Detlev Ganten (Charité, Berlin), Heyo Krömer (Universitätsmedizin, Göttingen), Thomas Lengauer (Max-Planck-Institut, Saarbrücken), Rudi Balling (Centre for Systems Biomedicine, Luxemburg) und Gérard Krause (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig). HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel stellt Anwendungen der Echtzeit-Analyse von riesigen Datenmengen in der personalisierten Medizin vor. Als Mitgastgeber wird der Humangenetiker Prof. Peter Propping, Mitglied des Leopoldina-Präsidiums, ein Grußwort halten.
„Neue Methoden der molekularen Medizin erschließen seit einiger Zeit den Detailreichtum unserer Biologie. Das macht innovative Behandlungsansätze und eine stärkere Individualisierung der Therapien möglich“, erläutert Gastgeber Meinel. Deshalb sei es Ziel des Symposiums, dass Wissenschaftler unterschiedlicher Bereiche Big-Data-Aspekte diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze für bestehende Probleme erarbeiten.
Die Ergebnisse des Symposiums werden dokumentiert und vom HPI zur Nutzung auf dem HPI-Portalwww.tele-task.de bereitgestellt. Auf dem bevorstehenden World Health Summit sollen die Ergebnisse des Symposiums am HPI in Workshops aufgegriffen und weitergeführt werden. Der siebte World Health Summit findet vom 11.-13. Oktober 2015 mit mehr als 1.200 Teilnehmern aus über 80 Ländern im Auswärtigen Amt in Berlin statt (www.worldhealthsummit.org).
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.
Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen zehn Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Kurzprofil Leopoldina
Die Leopoldina (www.leopoldina.org) wurde 1652 gegründet und versammelt mit etwa 1500 Mitgliedern hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus rund 30 Ländern. Sie ist der freien Wissenschaft zum Wohle der Menschen und der Gestaltung der Zukunft verpflichtet. Als Nationale Akademie Deutschlands vertritt die Leopoldina die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und nimmt zu wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig Stellung. Hierzu erarbeitet sie unabhängige Expertisen von nationaler und internationaler Bedeutung. Die Leopoldina fördert die wissenschaftliche und öffentliche Diskussion, sie unterstützt wissenschaftlichen Nachwuchs, verleiht Auszeichnungen, führt Forschungsprojekte durch und setzt sich für die Wahrung der Menschenrechte verfolgter Wissenschaftler ein. Die Leopoldina hat Ende 2014 gemeinsam mit acatech ─ Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften die Stellungnahme „Individualisierte Medizin ─ Voraussetzungen und Konsequenzen“ veröffentlicht, in der aktuelle Herausforderungen der Big Data in der Medizin thematisiert werden. Mehr unter www.leopoldina.org/de/individualisierte-medizin.