Wie Telemedizin Patienten und Ärzten hilft

Information 25/2014

Erster Potsdamer Kopf im Forschungsfenster

In Nordbrandenburg sterben etwa 40 Prozent mehr Menschen an den Folgen einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems als im Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland. Die Einwohnerzahl wird weiter sinken, das Durchschnittsalter steigen. Wie Telemedizin helfen kann, die Gesundheitsversorgung für Patienten mit Herzinsuffizienz dort zu verbessern, wo wenige Ärzte arbeiten, erklärt am Samstag, 10. Mai, 11 Uhr Prof. Dr. Andreas Polze beim ersten Potsdamer Kopf im Forschungsfenster. Anhand der Telemedizin stellt er einen wichtigen Aspekt der IT vor, die einen der sieben ausgestellten Module in der im März eröffneten Ausstellung bildet.

Polze arbeitet am Hasso-Plattner-Institute für Softwaresystemtechnik (HPI) und hilft, ein deutschlandweit erstes flächendeckendes Telemedizin-Netz in Nordbrandenburg zu schaffen. Zusammen mit Partnern wie der Charité Berlin oder Getemed AG aus Teltow sorgt das HPI im Rahmen des Projekts FONTANE dafür, dass persönliche Vitaldaten sicher, verlässlich und mit der richtigen Priorität aus der Wohnung des Patienten an ein Telemedizin-Zentrum und den zuständigen Kardiologen übermittelt werden.

Aufgabe des HPIs bei den telemedizinischen Prozess- und Produktinnovationen sind insbesondere die Erforschung von Möglichkeiten der vorhersagbaren Übertragung von Daten in Mobilfunknetzen, die Entwicklung adaptierbarer Software-Architekturen für die Telemedizin und die Klärung der Frage, wie man mit einer Vielzahl von zu programmierenden Endgeräten im Patientenhaushalt umgeht. Dabei haben am HPI entwickelte Software-Prototypen Eingang in die Medizingeräteentwicklung des Kooperationspartners Getemed AG gefunden, der für sein Telemonitoringsystem PhysioGate den „Deutschen Innovationspreis 2013“ in der Kategorie Mittelstand erhalten hat.

Polze wird in seinem Vortrag den Weg vom Forschungsprojekt zum Medizinprodukt nachzeichnen. „Mit FONTANE gelingt der Brückenschlag zwischen Informatik und Medizin. Dies hilft nicht nur, die Lebensqualität schwerkranker Herzpatienten zu erhöhen, sondern motiviert auch viele Studierende am HPI, Verbindungen zu innovativen Brandenburger Firmen zu suchen“, so Polze.

FONTANE ist als Studie bereits seit Mai 2013 im Wirkbetrieb und schließt mittlerweile mehr als 100 Patienten ein. Ein schöner Nebeneffekt: Am HPI sind Software-Prototypen direkt aus drei Promotionsvorhaben hervorgegangen.

Wann: Samstag, 10. Mai 2014, 11:00 Uhr
Wo: Wissenschaftsetage im
Bildungsforum, 4. OG, Raum Süring, Am Kanal 47, Potsdam
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder frei
Parallel: Vorleseprogramm für Kinder in der SLB – Eintritt frei

Pressekontakt
Dr. Susanne Mildner
Projektmanagement & Pressearbeit
WIS im Bildungsforum
Am Kanal 47
14467 Potsdam
E-Mail: mildner@prowissen-potsdam.de
Tel: 0331 - 977-4592

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