Vernachlässigung des audiovisuellen Welterbes?

Information 53/2014

Im Jahre 2001 wurde mit METROPOLIS, der zu großen Teilen auf dem Babelsberger Studiogelände entstand, zum ersten Mal ein Film in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. 2005 rief dieselbe Institution am 27. Oktober den Tag des Audiovisuellen Erbes aus, der seitdem jährlich begangen wird; oder auch nicht, wie Chris Wahl von der HFF „Konrad Wolf“ am Samstag, 11. Oktober, 11 Uhr bei den Potsdamer Köpfen berichten wird – der von proWissen Potsdam e. V. organisierten Vorlesungsreihe mit mehr als 25 Veranstaltungen jährlich.

Hinter dem Begriff des Audiovisuellen Erbes stecken viele Problematiken. Gerade der Fall METROPOLIS mit seinen zahlreichen Versionen – nicht die Ausgangsmaterialien wurden zum Welterbe erklärt, sondern das Negativ der Restaurierung – wirft beispielsweise die Frage auf, ob ein Film überhaupt zum materiellen Erbe gehört oder nicht im Kern ein immaterielles Gut ist. Welche Auswirkungen auf die Bewahrung und die Verfügbarkeit des Erbes hat dann dessen Virtualisierung und Digitalisierung?

Zu fragen ist auch, welchen Stellenwert dieses Erbe in Deutschland hat: in der Politik, in der breiten Öffentlichkeit sowie bei Akteuren wie Filmemachern und Produzenten. Laut Wahl ist, gemessen an der Selbstverständlichkeit, mit der heute ständig und in verschiedenen Kontexten mit audiovisuellen Inhalten umgegangen wird, das allgemeine Interesse an deren Erhalt eher gering. „Diese Vernachlässigung korrespondiert mit dem geringen Eindruck, den bald 120 Jahre Filmgeschichte in den Lehrplänen der Schulen hinterlassen hat.“

Wann: Samstag, 11. Oktober 2014, 11:00 Uhr

Wo: Bildungsforum, Vortragssaal SLB, EG Am Kanal 47, Potsdam

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder frei

Parallel: Vorleseprogramm für Kinder in der SLB – Eintritt frei

Pressekontakt | proWissen Potsdam e.V.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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