Vom „künstlichen Blatt“ und der Kunst, Sonnenenergie zu speichern

Information 57/2016
Neue Inhalte in der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER

Welche aktuellen Lösungsansätze hat die Wissenschaft, um Sonnenenergie zu speichern? Was kann ein „künstliches Blatt“ leisten? Gibt es neue Möglichkeiten, um sauberen Strom zu erzeugen? Diese und weitere Fragen beantwortet der mit aktualisiertem wissenschaftlichen Know-How bestückte Kubus „Materialwissenschaften“ in der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER. Gestern Abend, im Rahmen des Neuberufenenempfangs des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Jann Jakobs, eröffneten Dr. Johannes Leicht, der Kurator der Ausstellung, gemeinsam mit Dr. Peter Bogdanoff vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) den neuen Kubus in der Wissenschaftsetage des Bildungsforums und stellten gegenwärtige Forschungsschwerpunkte vor.

Die Sonne strahlt zehntausendmal mehr Leistung auf die Erde, als die Menschheit benötigt. Doch nachts liefern Solarzellen keinen Strom. Deshalb brauchen wir Lösungen, um die Energie der Sonne zu speichern. Eine besonders interessante Möglichkeit ist es, mit Sonnenenergie Wassermoleküle zu zerlegen. Dadurch entsteht Wasserstoffgas, das viel „chemische Energie“ enthält. Dieses Gas lässt sich gut speichern und vielseitig nutzen: Entweder direkt als Brennstoff oder aber in Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff sauberen Strom erzeugen. So könnte ein Haus tagsüber Solarstrom beziehen und nachts den Strom aus Brennstoffzellen nutzen, die mit solarem Wasserstoff betrieben werden.

Foto: Dr. Johannes Leicht und Dr. Peter Bogdanoff eröffnen den neu-gestalteten Kubus im FORSCHUNGSFENSTER © Matthias Baumbach

Als neues Exponat – zur Verfügung gestellt vom HBZ – können die Besucher ein „künstliches Blatt“ sehen, das die Funktionsweise eines natürlichen Blattes übernimmt: Licht für die Aufspaltung von Wasser zu nutzen. Dieses „künstliche Blatt“ besteht aus mehreren Schichten, dazu gehören Bestandteile, die Licht aufnehmen wie in Solarzellen, Photoelektroden und – ganz wichtig – Katalysatoren. Die Herausforderung der Forschung besteht nun darin, ein künstliches Blatt zu entwickeln, das preisgünstig, effizient und langzeitstabil arbeitet.

Neben dem Modell, einem Demonstrationsexperiment und Aufbau eines „künstlichen Blattes“ zeigt der aktualisierte Ausstellungskubus auch mögliche Materialkombinationen für diesen Energiespeicher. Um die besten Kombinationen zu identifizieren, werden alle Proben in photoelektrochemischen Experimenten genau untersucht. Dabei verfolgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Ziel, neue, besonders preiswerte Materialien wie Metalloxide zu entwickeln.

In der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER erwartet den Besucher Wissenschaft zum Anfassen. In Form eines Fragenkabinetts zeigt der Verein proWissen Potsdam auf 300 qm gegenwärtige Schwerpunktthemen in Wissenschaft und Forschung. Zweimal im Jahr wird ein Kubus neu gestaltet, um die Aktualität der Ausstellung zu gewährleisten

Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam.

│ Dauerausstellung FORSCHUNGSFENSTER
│ WIS │ Wissenschaftsetage im Bildungsforum │ 4.OG │ Ausstellungsbereich │ Am Kanal 47 │ 14467 Potsdam
│ Öffnungszeiten der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER: Mo-Fr 10:00-18:00; Sa 10:00-14:00 Uhr
│ kostenlose Führung: jeden Donnerstag um 10:00 Uhr
│ Eintritt: frei

Pressekontakt | proWissen Potsdam e.V.
Andrea Jacob
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
WIS im Bildungsforum
Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Tel.: (0331) 977 4592
Fax: (0331) 977 4579
jacob@prowissen-potsdam.de

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